Flexibel, mini, ganz groß

Mit ein wenig Geschick und Planung lässt sich auch aus grundsätzlich beengten Platzverhältnissen ein Wohlfühl-Zuhause zaubern. Hier erfahren Sie die besten Tricks, wie Sie flexibel mehr Raumgefühl aus jedem Quadratmeter Wohnfläche holen, ohne auf etwas verzichten zu müssen.

Egal ob Wohnung oder Einfamilienhaus, Wohnraum ist besonders in Ballungsräumen teuer geworden. Für Wohnungssuchende wird es deshalb geradezu zur Pflicht, sich Gedanken zu machen, wie die vorhandenen Raumverhältnisse besser genutzt werden können. Angehende Bauherren können hingegen schon in der Planung Ideen für eine kompaktere Bauweise einfließen lassen.

Ein Gedanke ist dabei wesentlich: Niemals an Verzicht denken, denn das könnte man später vielleicht bereuen. Außerdem sollte die Funktionalität des Heims stets über dem Sozialprestige stehen. Denn die Zeiten sind längst vorbei, in denen man seine Gäste mit überdimensionierten Räumen beeindrucken konnte. Heute zählen eine gemütliche Atmosphäre und sorgsam gestaltete Details weit mehr.

Auf dem Weg zur ideal-kompakten Bauweise ohne Verzicht ist es wichtig, schlaue Lösungen und vernünftige Abmessungen für die unterschiedlichen Wohnbereiche zu definieren. Denn Übermaß erzeugt nicht nur bei Bau und Möblierung zusätzliche Kosten, sondern muss später auch gereinigt und beheizt werden.

Mikro-Apartments im Kommen

Wie weit die Miniaturisierung von Wohnraum gehen kann, zeigen sogenannte Mikro-Apartments, die sich in hochverdichteten internationalen Metropolen immer öfter durchsetzen. Diese Wohnkojen integrieren Küche, Bad, Wohnraum und Schlafgelegenheit auf kaum mehr als 20 Quadratmetern, allerdings wird alles in einer hochwertigen Ausstattung umgesetzt. So viel Reduktion ist sicher nicht für alle Tage und Lebensabschnitte geeignet. Allerdings kann man von diesem Trend auch etwas lernen: Ein tolles Ambiente wirkt besser, als ein paar ungemütliche Quadratmeter mehr. Deshalb sollte man überlegen, ob man nicht einen Teil der gesparten Miet- bzw. Baukosten in eine edlere Ausstattung investiert.

Wie viel Platz braucht Gemütlichkeit?

Bei der richtigen Dimensionierung hilft es, seinen persönlichen Tagesablauf zu analysieren. Wo halten Sie sich besonders gerne auf? Welche Tätigkeit vollführen Sie wo? In einem kombinierten Wohn-Ess-Küchen-Bereich spielt sich meist der Großteil des Familienlebens ab, also sollte hier bei der Quadratmeter-Zuteilung mehr eingeräumt werden. Schlafzimmer können hingegen durchaus kleiner dimensioniert werden, besonders wenn man auf klassische Kästen verzichtet und stattdessen begehbare Schränke einplant.

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Gute Planung verhindert Raumverschwendung

Bei der Planung eines Eigenheims sollte man zu allererst den Bau eines Kellers in Frage stellen. Alleine durch die notwendigen Grab- und Abdichtarbeiten ist er in der Errichtung teurer, steht aber selten im täglichen Gebrauch und endet oft als Rumpelkammer, die niemand gerne betreten will. Außerdem gehört zu einer schlauen Planung, die Wege zwischen den einzelnen Wohnbereichen zu minimieren. Lange, schmale Gänge fressen nur Quadratmeter und lassen sich kaum nützen. Auch unter Stiegenaufgängen findet oft Raumverschwendung statt, denn hier lassen sich leicht praktische Stauräume einrichten.

Auf einen Vorraum wird wohl niemand verzichten wollen (obwohl das beispielsweise in den USA und in skandinavischen Ländern durchaus üblich ist), aber der Bereich lässt sich ökonomischer nutzen, wenn dort Schränke untergebracht sind. Generell gilt: Staumöbel sind im Wohnbereich zu vermeiden, eine sparsame Einrichtung schafft einen großzügigeren Gesamteindruck.

In kleinen Wohnungen wird es dem Wohngefühl dienen, wenn man es schafft, Wohn- und Schlafbereich zumindest optisch voneinander zu trennen. Ein einfaches und preiswertes Mittel stellen Raumteiler dar, die gleichzeitig eine Zusatzfunktion erfüllen, etwa als Bücherregal oder TV-Unterbringung. Wenn es gelingt, innerhalb des Wohnraums unterschiedliche Zonen zu schaffen, wird dies auch das Wohlbefinden steigern. Dies könnte z.B. eine gemütlich eingerichtete Leseecke bewirken. Aber auch eine sorgsam gestaltete Auswahl an Lieblingsmöbeln, liebevoll ausgesuchten Deko-Stücken oder Pflanzen können so manchen Quadratmeter gut machen.

Auch auf wenigen Quadratmetern kann ein stilvolles Bad mit Wanne und Dusche verwirklicht werden. Verschiedene Farben und Materialen sowie eine geschickte Ausleuchtung lassen den Raum deutlich größer wirken.

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Auf die Details kommt es an

An dieser Stelle muss es noch einmal erwähnt werden. Eine liebevolle Ausstattung dient der Gemütlichkeit meist mehr als ein üppiges Raumgefühl. Verwenden Sie daher viel Zeit für die Auswahl von Bodenbelägen, Wandfarben und Accessoires. Grundsätzlich wirken helle Räume geräumiger als dunkle. Daher bei einer Neuplanung lieber die Fensterflächen ein wenig größer halten und helle Wandfarben verwenden. Und natürlich lässt sich auch mit gut platzierten Beleuchtungselementen optisch so mancher Quadratmeter gewinnen.

Klein, aber schlau

Tipps für kompakteres Wohnen

  • Gute Grundrisse berücksichtigen die Gewohnheiten und Bedürfnisse aller Bewohner.
  • Offene Grundrisse erzeugen ein großzügigeres Raumgefühl. Sie sind auch flexibler und lassen sich so leichter veränderten Lebensumständen anpassen.
  • Vermeiden Sie lange Gänge.
  • Raumteiler untergliedern einzelne Wohnbereiche, ohne dabei den luftigen Gesamteindruck zu zerstören.
  • Stauräume schaffen und dafür den Wohnbereich sparsamer möblieren.
  • Versuchen Sie innerhalb des Wohnbereichs Rückzugszonen zu schaffen, z.B. durch eine Leseecke.
  • Mit begehbaren Schränken lassen sich Winkel und Nischen gut nützen.
  • Helligkeit erzeugt positives Raumgefühl. Fensterflächen, Wandfarbe und Beleuchtung dementsprechend wählen.
  • Stecken Sie viel Liebe ins Detail. Ein perfekt auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnittenes Wohngefühl ersetzt eine luxuriöse Dimensionierung.